1976 – Das Rodundwerk II
Noch während der Abwicklung des vorherigen Bauprogramms wurde der Beschluss für ein neues Vorhaben getroffen. Die rasche Entwicklung von Kernkraftwerken bedeutete für die Illwerke nämlich, dass der Bedarf an Spitzenenergie weiterhin steigen und die Pumpspeicherung weiter an Bedeutung gewinnen werde. Unter diesen Rahmenbedingungen führte das „Programm 1970“ zur Errichtung des Rodundwerks II, welches eine Entlastung des Rodundwerkes I bewirkte und die Wassermengen der Jahresspeicher Kops-, Silvretta-, Vermunt- sowie Lünersee als Regelenergie nutzbar machte.
Das Kraftwerk wurde mit einem vertikalen Maschinensatz errichtet, dessen Pumpturbine eine Motorleistung von 260 MW hat. Deren herausragende technische Besonderheit besteht darin, dass sie in die eine Drehrichtung als Turbine, in die andere als Pumpe funktioniert. Das Werk Rodund II nutzt hydraulisch parallel zum Rodundwerk I die Gefällstufe Latschau-Rodund mit einer Höhendifferenz von 350 m. Durch eine erhebliche Erweiterung des Latschaubeckens wurde der Nutzinhalt um 1,3 Millionen m³ erhöht und der Gesamtinhalt auf 2,3 Millionen m³ aufgestaut. Mit dem im Jahr 1976 in Betrieb gegangenen Werk Rodund II erhöhte sich das Regelarbeitsvermögen des Unternehmens um 486 GWh.